2009-10-28

überraschung inklusive

15.56 Uhr und ich stehe am Bahnsteig 5 im Heilbronn. Ja, richtig gelesen, ich habe mich heute tatsächlich für die Bahn entschieden.

Der Zug fährt ein, ich finde zwar keine Wagennummer deshalb setze ich mich im dritten Waggon einfach auf die Nummer 26 – die gibt’s nämlich sinnigerweise in jedem Waggon. Nun sitze ich hier und habe genügend Zeit mir die Leute näher anzuschauen. Schon irgendwie lustig, der Unterschied zwischen Flugzeugpassagieren und Zugreisenden.

Im Flugzeug herrscht gerne mal eine unterschwellige Nervosität. Davon kann hier im Zug überhaupt keine Rede sein. Von Nervosität ist hier keine Spurt – die Ruhe und Gelassenheit dominiert. Gleichzeitig schleicht sich eine eigenartige Duftmischung aus Salamibrot von Frau Müller (sitzt vor mir), Burger King (Mustafa hinter mir) und Apfelzimtjoghurt (Hans der Student neben mir) unterschwellig in meine Nase.

Während ich diese Zeilen hier schreibe meldet sich der Schaffner zu Wort. Aufgrund eines Personenschadens verzögert sich die Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit. Ich hab keine Ahnung wie viele Menschen sich auf Gleise werfen, aber muss es unbedingt dann sein wenn ich im Zug sitze. Was jetzt passiert ist auch interessant. Jeder zückt sein Handy und fängt wild an zu telefonieren – da war sie die Ruhe und Gemütlichkeit.

20 laute Minuten später nimmt der Zug die Fahrt wieder auf und jeder beruhigt sich wieder. Frau Müller ist mittlerweile zu Schinken gewechselt, Mustafa schläft und macht dabei mindestens genauso laute Geräusche wie beim Essen und Hans gibt sich weiter den Leiden des jungen Werthers hin.

So eine Zugfahrt ab und an ist schon lustig, man weiß nie was einen erwartet. Aber eines ist sicher, Hauptverkehrsmittel für mich ist und bleibt neben dem Auto das Flugzeug. Abschließend kann ich nur sagen: „Thank you for traveling Deutsche Bahn!“

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